1905 in Berlin geboren, in Köln aufgewachsen, besuchte Irmgard Keun die Schauspielschule, arbeitete als Stenotypistin und fing nach einigen Bühnenengagements an zu schreiben. Mit ‹Gilgi – eine von uns› landete sie 1931 einen Hit. Der Roman handelt von einer jungen Sekretärin, deren wie eine «Rechenaufgabe» geplantes Leben ins Wanken gerät, als sie sich verliebt. Irmgard Keun war ein Star – dann kamen die Nazis. Bereits 1933 verboten und beschlagnahmten sie ihre Bücher, deren sozialkritische Milieuschilderungen und selbstbewusste Frauenfiguren ihnen nicht geheuer waren. Diese Fabrikzeitung versammelt Texte über Keuns Literatur und Biografie, aber auch solche von zeitgenössischen Schrifstellerinnen, die entstanden sind in der Auseinander-setzung mit Irmgard Keun. Die Ausgabe möchte somit einiges sein: Eine Einführung für alle, die Keun noch nicht kennen, und sie unbedingt lesen sollten. Eine Ergänzung für jene, die sich wie wild auf die Gesamtausgabe stürzen und noch mehr wollen. Aber vor allem die Zelebrierung einer Autorin, die im Schreiben furchtlos engagiert, präzis beobachtend, begeistert furios und stilistisch genial war – und der es gerade darum so schwer gemacht wurde. Auf dass wir sie nicht mehr vergessen!