... und der Turm brach zusammen und es kam die Übersetzerin. Sie arbeitet unermüdlich, navigiert über die Flüsse und Meere des Nicht-Verstehens, um Welten miteinander zu verbinden. Eine Arbeit, die besonders in Zeiten von immer höheren Mauern und Grenzen gar nicht hoch genug geschätzt werden kann: Dank Übersetzungen wird das vermeintlich Fremde oft als Eigenes erkannt, Angst und Feindlichkeit schwinden. Tatsächlich bleiben Übersetzerinnen meist im Hintergrund; ungenannt und schlecht bezahlt.
Deshalb ist diese Ausgabe der Übersetzung gewidmet. In dem vielsprachigen Experiment schreiben literarische Seglerinnen und kulturelle Brückenbauer; Übersetzende verschiedenster Art. Es geht um Sprache und Verständigung, um Poesie und Spiel. Schnell wird klar: Sprache und Verständigung allein genügen nicht für die Überwindung der Gräben. Umgekehrt merken wir, dass wir manchmal verstehen können, auch ohne die Wörter zu kennen. In diesem Sinne: Lasst uns Über-Setzen!